Chronik der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Gänserndorf

Im Jahre 1885 beschlossen unter der Leitung des Bürgermeisters Georg Hansy 37 Männer aus Gänserndorf, eine Feuerwehr zu gründen.

Die konstituierte Sitzung fand am 17. Oktober 1885 im Gemeindegasthaus ( Gasthaus Hansy ) unter Vorsitz des Bürgermeisters statt.

Die Wahl des Hauptmannes fiel auf Gregor Prager.

Am 28. Februar 1886 feierte die Feuerwehr Gänserndorf das Gründungsfest. Im Verlaufe der Veranstaltung wurde der von der Firma Kernreuter aus Wien gelieferte Hydrophor feierlich vom Bahnhof abgeholt.

Im Jahre 1922 überließ die Gemeindeverwaltung der Feuerwehr ein Tankfahrzeug mit Pferdebespannung, das bisher der Fäkalienabfuhr gedient hatte, als zusätzlichen Wasserwagen.

Am Sonntag, dem 29. Juni 1930, dem 45. Gründungsjubiläum, erhielt die Feuerwehr das 1. Kraftfahrzeug einen "Steyr 12" als modernes Löschfahrzeug.

Der Geräteschuppen im Hofe des Gasthauses Hansy genügte für die Garagierung des Autos nicht mehr, es wurde daher vorerst beim Lenker, dem Schmiedemeister Lorenz Kirchmayer, in der Hauptstraße eingestellt.

Die alte Fahrspritze verblieb im Schuppen. Auf die Dauer war das aber ein unbefriedigender Zustand und so beschloß die Gemeindevertretung in den Sitzungen am 25. März und 27. Mai 1936, im Rathausgarten für die Feuerwehr ein Gerätehaus, in dem auch eine Garage für das Rettungsauto vorgesehen war, errichten zu lassen.

Der Bau wurde noch im gleichen Jahr fertiggestellt und am 13. Dezember 1936, als ein etwas verspätetes "Geburtstagsgeschenk zum 50. Gründungstag" der Feuerwehr Gänserndorf, feierlich eingeweiht.

Nach dem "Anschluss" im Jahre 1938 trat am 01. Oktober 1939 das reichsdeutsche Gesetz über das Feuerlöschwesen in der Ostmark inkraft. Die auf Vereinsbasis gebildeten Freiwilligen Feuerwehren wurden mit Wirkung vom 17. November 1939 aufgelöst und an ihrer Stelle eine "technische Hilfspolizeitruppe für Hilfeleistungen bei öffentlichen Notständen aller Art" aufgestellt.

In den folgenden Jahren wurden immer mehr Männer der Feuerwehr zur Wehrmacht eingezogen, sodass die Einsatzfähigkeit bereits in Frage gestellt war. Um dem Personalmangel abzuhelfen, erging die Anordnung, HJ-Feuerwehren aufzustellen oder Mädchen als Feuerwehrhelferinnen im Löschdienst auszubilden.

Knapp vor der Besetzung Gänserndorfs durch die sowjetischen Soldaten hatte die Kreisleitung den Befehl gegeben, alle Löschfahrzeuge nach dem Westen zu evakuieren. Im Ort blieben nur die alte Kernreuterspritze und das reparaturbedürftige polnische Aggregat zurück. Was an Schläuchen und sonstigen Ausrüstungsstücken vorhanden war, verschwand in den nächsten Tagen und Wochen.

Nachdem im November 1946 ein Aufruf zur Bildung von Freiwilligen Feuerwehren ergangen war, fand dann am 26. Dezember 1946, im Gasthaus Hansy, die Gründungsversammlung statt, an der 32 Männer teilnahmen.

Zum Hauptmann wurde Leopold Scharmitzer gewählt.

Anschließend an die Wahl wurde der Kauf eines Löschfahrzeuges beschlossen. Im Jahre 1947 gelang es, ein reparaturbedürftiges Fahrzeug einen "Austro-Fiat" zu erwerben.

Im Jahr 1951 erwarb die Feuerwehr ein Kraftfahrzeugchassis der Marke "Dodge" , das in den folgenden Jahren als Tanklöschfahrzeug ausgerüstet werden sollte. Im gleichen Jahr wurden in Gänserndorf beim Bau des Finanzamtes die ersten Hydranten installiert.

Ende des Jahres 1954 konnte das TLF 2000 Dodge in Dienst gestellt werden. Es hatte einen 2000 Liter Tank. Im Gerätehaus war es jetzt schon etwas eng und als Anfang 1956 der bisher als Wohnung verwendet ehemalige Gemeindearrest frei wurde, konnten die Räumlichkeiten übernommen und als Schulungsraum und zur Aufbewahrung von Ausrüstungen eingerichtet werden. Trotzdem blieb jedoch die Raumfrage weiterhin unbefriedigend.

Das 1947 erworbene Löschfahrzeug Austro Fiat, von Anfang an nur als Provisorium gedacht, war schon sehr überaltet. Daher wurde im Laufe des Jahres 1959 von der Firma Rosenbauer ein neues Leichtes Löschfahrzeug Opel, Baujahr 1959 mit einer Vorbaupumpe RV 125 angekauft. Eine 16 m - Schiebeleiter ersetzte die 8m - und 12m - Schiebeleiter.

Am 19. Juni 1966 fand die Feier des 80-jährigen Bestandes statt, deren Höhepunk die Weihe eines neuen TLF 2000 Steyr 680 bildete.

Das TLF 2000 Dodge erhielt 1968 einen neuen Tank und alle Fahrzeuge Sprechfunkgeräte. Der Umbau des Gerätehauses wurde begonnen, im Zuge der Vergrößerung sollte ein neuer Schulungsraum eingerichtet werden. 1970 kamen 3 Atemmasken Marke Auer 3 S in den Ausrüstungsbestand. Der alte Kernreuter-Hydrophor wurde nun, nachdem er sogar das Jahr 1945 überstanden hatte, ausgeschieden.

Am 03. Juni 1972 fand die Eröffnung und kirchliche Weihe des umgebauten und vergrößerten Gerätehauses statt.

Am 10. Dezember 1972 übernahm die Gänserndorfer Feuerwehr in Tulln ein neues Kleinrüstfahrzeug - KRF Fort Transit. Der Fahrzeug- und Gerätebestand konnte sich jetzt sehen lassen:

  • Leichtes Löschfahrzeug Marke Opel
  • Tanklöschfahrzeug 2000 Dodge
  • Tanklöschfahrzeug 2000 Steyr 680
  • Kleinrüstfahrzeug Ford Transit
  • Tragkraftspritze 75 mit VW - Motor

Die Bautätigkeit in Gänserndorf, insbesondere die Errichtung von Hochhäusern, machte 1974 den Ankauf einer 24m Schiebeleiter notwendig. Nur mit dieser Leiter ist es möglich, gefährdete Personen aus den obersten Stockwerken dieser Häuser zu bergen.

Im Mai 1976 fand die Weihe des neuen Tanklöschfahrzeuges 2000 Steyr 790 statt und wenige Tage später, am 12. und 13. Juni die Feier des 90-jährigen Bestandes, verbunden mit einem Abschnittsfeuerwehrtag.

Gleichsam als Geburtstagsgeschenk konnte das Rüstfahrzeug Ford Transit gegen ein modernes Rüstfahrzeug Marke Mercedes Unimog ausgetauscht werden. Das Tanklöschfahrzeug 2000 Marke Steyr 680 erhielt eine 5,5 Tonnenseilwinde als schweres Bergegerät.

Brandrat Franz Csucker wurde im gleichen Jahr zum Stellvertreter des Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt. Als Ergänzung des Fuhrparks kaufte die Feuerwehr Gänserndorf ein Kommandofahrzeug Marke VW.

Das Jahr 1981 begann mit einem neuerlichen Großeinsatz in Wien. Die orkanartigen Stürme am 03. und 04. Jänner hatten in der Stadt schwere Gebäudeschäden verursacht.

Hier einige Bildeindrücke der damilgen Zeit auch von anderen Einsätzen.

Das Kommando unter BR Csucker beschloss daher aufgrund einer Initiative von HLM Heinrich Koller und LM Herbert Bugl, die Jugend schon frühzeitig mit der Tätigkeit und den Aufgaben der Feuerwehr bekannt zu machen und ihr dadurch einen Anreiz zu einem späteren Beitritt in die Aktivwehr zu bieten.

Dieser Versuch gelang und es konnten bald die ersten Interessenten begrüßt werden. Am 01. März 1981 kam es dann zur Gründung der "Feuerwehrjugend" und am 03. Mai wurden die Jungmänner feierlich angelobt.

Das Jahr 1982 brachte neuerlich einen Wechsel im Kraftfahrzeugpark. Der Opel Blitz wurde ausgeschieden und ein Löschfahrzeug Volkswagen LT 35 angekauft.

Dieses Fahrzeug wurde mit einem der ersten "Hydraulischen Rettungssätze" im Land Niederösterreich ausgestattet, welcher bis zum Jahr 2005 noch seine Dienste leistete!

Am 01. Juli 1982 fiel die Wahl des Bezirksfeuerwehrkommandanten auf OBR Csucker. In der Folge kam die mobile Leitstelle "Florian 4" ( VW-Bus ) nach Gänserndorf.

Schon nach kanpp zweijährigem Bestand erhielt die Gänserndorfer Feuerwehrjugend als erste nö. Abordnung eine Einladung zu einem Jugendfeuerwehrlager in die Bundersrepublik Deutschland nach Pommelsburunn. Die Tage von 27. bis 31. Juli 1983 waren für 20 Buben ein großes Erlebnis; alle konnten das "Deutsche Jugendleistungsabzeichen" erwerben, obwohl die Bedingungen dafür sehr schwer waren.

1984 musste aufgrund des gestiegenen Kraftfahrzeugbestandes das Gerätehaus durch einen Zubau, eine Stahlkonstruktion, neuerlich vergrößert werden.

Das Jahr 1986, stand ganz im Zeichen der Feier des 100-jährigen Gründungsfestes der Feuerwehr. Der Bezirkskommandant und langjähriger Feuerwehrkommandant OBR Franz Csucker legte seine Funktion als Kommandant der FF Gänserndorf zurück, ihm folgte sein bisheriger Stellvertreter Heinz Schwabl. Neuer Stellvertreter wurde Franz Fürhacker jun.

Am 07. März 1986 wurde BR Heinz Schwabl zum Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt.

1987 - Das neue Kommandofahrzeug, ein VW - Bus wurde am 30. April geliefert und bei der Florianifeier gesegnet.

Die Freundschaft mit der Feuerwehrjugend des Landkreies Nürnberger Land wurde bei einer Patenschaftsfeier am 29. Mai 1987 offiziell besiegelt.

An den Tiroler Landesleistungsbewerben in Schwarz von 19. bis 21. Juli nahmen 14 Buben unter der Leitung von V Herbert Bugl und HLM Heinrich Koller teil.

OBR Heinz Schwabl wird zum Viertelskommandant gewählt und damit Mitglied im Landesfeuerwehrrat. Die Feuerwehrjugend konnte bei den Landesjugendleistungsbewerben in St.Pölten am 05.09.1987 sowohl in Bronze als auch in Silber den Vizelandesmeistertitel erkämpfen!

Der größte Erfolg in der Geschichte der Feuerwehrjugend bis heute! Die Gruppe wurde mit einem großen Empfang in Gänserndorf gefeiert!

1988 - Das 1. Feuerwehrfest fand im und vor dem Feuerwehrhaus am Wochenende statt und war ein großer Erfolg.

1989 - Die Anschaffung eines neuen TLF's wurde konkretisiert. Es sollte ein TLF 3000 mit Seilwinde, Wasserwerfer, Lichtmast, beidseitige HD-Schnellangriffs-Einrichtungen und einem Schaumitteltank werden.

1990 - Der Ankauf des Hurrikans wurde von Gemeinderat im September beschlossen. Die Lieferung wurde mit der Firma Lohr für Februar 1992 vereinbar, als Naturalrabatt wurde noch 1990 eine Tragkraftspritzte Ziegler TS "Ultra Light" geliefert.

1991 - Dieses Jahr war durch den erfolgten Wechsel an der Spitze des Kommandos geprägt.

Bei der Abstimmung wurden Heinrich Koller zum Kommandaten und Heinz Schwabl zum Stellvertreter gewählt.

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 09. April wurde Ernst Ebner zum Kommandant-Stellvertreter gewählt, nachdem OBR Heinz Schwabl am 06.03.1991 als Bezirkskommandant bestätigt wurde.

Die Bezirksalarmzentrale mit der bezirksweiten Sirenensteuerung war zum Jahresende 1991 schon im Vollbetrieb, mit Ausnahme der Installierung der Notrufnummer 122, welche erst nach Klärung der Frage nach der "Rund um die Uhr Besetzung" später erfolgte.

Die Alarmierung der Feuerwehren im Bezirk Gänserndorf sollte vom Gendarmarieposten Gänserndorf vorerst provisorisch erfolgen.

Diese typisch "österreichische Lösung" hielt jedoch bis zuletzt ( 2003 ) an.

Der Mannschaftsstand hatte sich innerhalb des Jahres von 49 auf 63 Mann erhöht und auch die Anzahl der C-Fahrer war am Ende beinahe doppelt so groß wie zu Jahresbeginn.

1992 - Das neue Tanklöschfahrzeug 3000 "Hurrikan" war pünktlich am 29. Februar fertig und wurde dann von einer Delegation am 2. März in der Steiermark abgeholt und in Gänserndorf von zahlreichen Kameraden empfangen.

1993 - Bei der Mitgliederversammlung am 24. Jänner sprach Bürgermeister Prorok über den geplanten Umbau des Kapsch-Gebäudes für Feuerwehrzwecke und über die Anschaffung einer Drehleiter, was noch in diesem Jahr im Budget berücksichtigt werden sollte.

1995 - Die Mitgliederversammlung fand erst am 03. März statt, Bürgermeister Prorok gab die vorläufige Unterstellmöglichkeit der Drehleiter bei der ÖMV bekannt. Später soll der alte Bauhof für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden.

Der Höhepunkt des Feuerwehrjahres war sicherlich der erfolgreiche Weltrekordersuch am Sonntag, dem 22. Oktober 1995:

Es galt die längste Schlauchleitung der Welt in kürzester Zeit, mit der geringsten Mannschaft und der bisher größten Wassermenge zu verlegen. Idee, Berechnung und technische Durchführung lagen in den Händen von OLM Raimund Taibl. An diesem Versuch nahmen 28 Feuerwehrfahrzeuge und 114 Mann des Feuerwehrabschnittes Gänserndorf teil.

Die gesamte Schlauchleitung mit der Länge von 10,5 km ( 533 B-Schläuche ) war nach 18 Minuten verlegt. Das Wasser brauchte 38 Minuten bis zum Ziel am Rathausplatz in Gänserndorf. Damit war der bisherige Weltrekord mit 56 Minuten gebrochen.

Im Jahre 1995 wurde die Drehleiter DLK 23/12 in Betrieb genommen.

Das Rettungsgerät wurde aus Ulm überstellt. Mehrere Kameraden absolvierten den Drehleitermaschinistenlehrgang.

1996 - Bei den Wahlen wurde das Komando in seinen Positionen bestätigt.

Eine Wettkampfgruppe absolvierte einen internationalen Wetkampf unter imposanter Kulisse in Sterzing / Südtirol und erreichte dabei das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber.

Im Jahr 1997 wurde der Fuhrpark um LAST Gänserndorf erweitert. Auch das Kärntner Leistungsabzeichen wurde erstmals von einer Gruppe aus Gänserndorf errungen.

1999 - Das in kompletter Eigenregie geplanter Vorausfahrzeug konnte in Betrieb genommen werden.

1998 wurde mit der Planung des neuen Feuerwehrhauses begonnen. Die Pläne rund um das Kapsch Areal wurden verworfen. Insgesamt standen 3 Grundstücke zur Auswahl, das Planungsteam entschied sich für das Grundstück am Schrammelweg. Der Plan war fix fertig - doch dann kam der neue Bürgermeister Johann Karl ins Spiel und setzte sein Verhandlungsgeschick bei den zahlreichen Grundstückeigentümern ein um doch noch - den derzeitigen - idealen Standort für das Feuerwehrhaus zu bekommen.

An dieser Stelle nochmals großes Lob und ein Dankeschön an die Gemeindevertretung!

Die Umsetzung des Projekts erforderte die volle Kraft der Feuerwehrmänner, neben dem Kommandanten war es vor allem OBM Wittmann, welcher die verschiedenene Gewerke neben den beauftragen Architekten perfekt koordinierte.

Entstanden ist eine der modernsten Feuerwehrzentralen nieder-, wenn nicht österreichweit.

Die feierliche Eröffnung fand 2003 im Beisein von den höchsten Landespolitikern und Feuerwehrfunktionären wie LH Dr. Erwin Pröll und LBD Weissgräber statt.

Im Herbst 2005 wird  KDT Koller zum Abschnittsfeuerwehrkommandant - Stellvertreter gewählt. 

Ab dem Jahr 2006 wurden die weichen für die Zukunft der Feuerwehr Gänserndorf gestellt.

Personell wurde erstmals mit Robert Fischer ein ehemaliges Mitglied der Feuerwehrjugend Gänserndorf zum Kommandant-Stellvertreter gewählt. Da der wiederbestätigte Kommandant Heinrich Koller am 03. März auch zum Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreter gewählt wurde, wurde das Komando der Feuerwehr Gänserndorf mit Christian Koller als 2. Kommandantstellvertreter verstärkt. Auch er stammt aus dem eigenen Feuerwehrjugendnachwuchs.

Da man damals schon wusste, dass es sich altersbedingt um die letzte Periode des amtierenden Kommandanten Koller handelte, war es umso wichtiger, rechtzeitig eine Verjüngung an der Feuerwehrspitze herbeizuführen. Ein Schritt, den man aus heutiger Sicht als gelungen bezeichnen kann.

Der ehemalige Kommandantstellvertreter Ebner wurde für seine langjährige und verdienstvolle Tätigkeit zum EOBI ernannt.

Auch der Fuhrpark der Feuerwehr Gänserndorf wurde 2006 moderisiert. Mit der Neuanschaffung eines RLF-A 2000/400 und einem KLF-W kann nun das neue Einsatzkonzept der Feuerwehr Gänserndorf, welches einen raschest möglichen Erstangriff vorsieht, nun auch im Brandeinsatz umgesetzt werden.

Weiters wurde 2006 ein 150 kVA Notstromaggregat samt leistungsstarken Unterwasserpumpen für den Hochwassereinsatz im Rahmen des Katastropheneinsatzzuges des Landes NÖ an uns übergeben.

Einsatzmäßig war das Jahr 2006 mit ingesamt 470 Einsätzen und umgerechnet 7.300 ehrenamtlichen und unentgeltlichen Stunden das ereignisreichste Jahr in der Geschichte der Feuerwehr Gänserndorf.

Hier einige Höhepunkte:

Unterstützung der Kameraden der Feuerwehr Strasshof / Nordbahn beim Brand einer Diesellok im Bahnhofsbereich - Die Nordbahn musste für mehrere Stunden in beide Richtungen gesperrt werden.

Schneechaos in St. Aegyd - Die 04 KHD Bereitschaft des Bezirkes Gänserndorf unterstützt unter der Leitung von HBI Kammerer mit 144 Mann uund 27 Fahrzeugen die ansässige Feuerwehr bei der Bekämpfung der Schneemassen. Die Schneedecke betrug bis zu 2,30 m.

Großbrand auf der Mülldeponie in Stockerau - Wieder rücken wir mit der 04 KHD Bereichtschaft aus um die erschöpften Einsatzkräfte nach ihrem mehrstündigen Kampf mit den Flammen abzulösen. Die Brandbekämpfung konnte nur unter schwerem Atemschutz vorgenommen werden (28 Trupps). Akuter Wassermangel ( Pendelverkehr mit TLF's - 232.000 l Löschwasser wurden verbracht ).

Bei einer Probebohrung gerät ein junger Industriemechaniker auf einer Bohrplattform in ca. 15 Metern Höhe in eine Winde und wird eingeklemmt. Dabei verletzt er sich schwer. Mittels Drehleiter konnte er von der Plattform gerettet werden.

Die Herausforderung des Jahres oder besser des Jahrzehntes war allerdings das Jahrhundertmarchhochwasser. Starke Regenfälle in Tschechien und im nördlichen Niederösterreich sorgten Ende März für einen Katastropheneinsatz im Norden und Osten Niederösterreichs. Besonders betroffen war die Region an der March zwischen Hohenau und Zwerndorf. Die Hochwasserschutzdämme brachen und es kam zu einer meterhohen Überflutung ganzer Ortsteile.

Trauriger Schlusspunkt des Jahres 2006 war der plötzliche Tod unseres amtierenden Bürgermeisters Johann Karl. In der leider zu kurzen Zeit, die er mit uns als Gemeinderat, Kulturstadtrat und vor allem als Bürgermeister verbracht hatte, hatte er stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Freiwilligen Feuerwehr und auch unter seiner Führung wurde unser Traum von neuen Feuerwehrhaus schließlich erfüllt.

Auch in den Jahren 2007, 2008 und 2009 verschonte uns die Natur nicht und wir mussten mehrmals nach Unwettern zwischen 10 und 55 Einsätze am Tag nur im Ortsgebiet bewältigen. Und auch die Insekten setzen uns immer mehr zu. So mussten z.B. 2008 unsere Biene Maja und ihr fauler Willi sowie auch andere Kameraden 37 - Insekteneinsätze bewältigen. 2009 waren es sogar 47.

Weitere Einsätze, die uns in Erinnerung bleiben werden waren z. B. ein Wohnungsbrand oberhalb vom Modehaus Datlinger, der Brand im Heizwerk Bockfließ.

Brand einer Lagerhalle in Strasshof, ein Dachstuhlbrand nach einem Blitzschlag.

Der schwere Verkehrsunfall auf der B8 zwischen Gänserndorf und Strasshof, sowie der Schadstoffeinsatz im vergangenen Herbst in Gänserndorf - Süd, wo es fast zur Katastrophe für die mitwirkenden Einsatzkräfte gekommen wäre.

2010 - Es wurde der Fuhrpark um ein neues Fahrzeug erweitert. Im Sommer wurde unser Kommando-Fahrzeug in Betrieb gestellt.

Am 23. Jänner 2011 legte Kommandant Heinrich Koller nach 20 Jahren sein Amt zurück und übergab es in die Hände von HBI Robert Fischer sowie OBI Manfred Hammer, die beide durch seine Feuerwehrjugend gegangen sind.

2011 - Der Rückblick auf 125 Jahre FF Gänserndorf zeigt eine enorme Entwicklung, von einer kleinen Dorffeuerwehr zu einer bestens ausgerüsteten Einsatz- und Ausbildungszentrale.

Sie zeigt auch die rasante technische Entwicklung in den letzen Jahrzehnten. Einst war es die Hauptaufgabe der Feuerwehr Brände zu verhüten und zu bekämpfen, heute sind es neben der steten Gefahr des Feuers in der Mehrzahl technische Einsätze.

Am 11.Oktober 2011 wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Gänserndorf in den Nachmittagsstunden zur Hilfeleistung bei einem Brandeinsatz in einem Gewerbebetrieb in Deutsch Wagram alarmiert. Bereits auf der Anfahrt konnte man eine Große Rauchwolke erkennen. Bei dem Einsatzobjekt handelte es sich um eine Entsorgungsfirma für Alt Speiseöle, wodurch sich der Brand relativ rasch ausbreitete.

Die Jahre 2012 bis Ende 2014 vergehen ohne größeren Katastrophen für die Feuerwehr Gänserndorf. Die Einsätze gingen 2012 und 2013 zurück 2014 gab es nur eine geringfügig mehr Einsätze.

Die Feuerwehr der Stadt Gänserndorf unterstützt die Feuerwehren im Bezirk, welches es beim Donauhochwasser Mitte 2013 getroffen hatte. Durch das Hochwasser auf der Donau stieg auch der Pegel der March an.

Am 20. April 2015 übergaben Bürgermeister Rene Lobner sowie die ehemaligen Bürgermeister Kurt Burghart sowie sein damaliger Stellvertreter Josef Daubek ein neues Stromaggregat an die Feuerwehr Gänserndorf. Es erbringt einer Leistung von 65 kvA und wurde von der Stadtgemeinde Gänserndorf zur Verfügung gestellt.

Ziel ist es im Falle eines Blackouts das Feuerwehrhaus in Gänserndorf rasch versorgen zu können. Die Feuerwehr Gänserndorf gilt besonders im Einsatz-, Krisen- oder Katastrophenfall als Kommunikationsdrehscheibe. Mit Hilfe des Stromaggregats gibt es keine Einschränkungen bei organisatorischen Arbeiten (Lagebesprechungen, elektronische Verarbeitung von Daten, Dokumentation etc.).Kommandant HBI Ing. Robert Fischer sowie Stellvertreter OBI Manfred Hammer bedankten sich für die Unterstützung seitens der Stadtgemeinde Gänserndorf.

Stand: 05/2015