Das Alarmierungssystem der Feuerwehr Gänserndorf

Die Alarmierung der Feuerwehren in Österreich insbesondere jene der Feuerwehr Gänserndorf erfolgt üblicherweise durch den Melder mittels Telefon und die Nutzung des telefonischen Notrufes 122. Die Annahme des Notrufes 122 im Bezirk Gänserndorf erfolgt über die Bezirksalarmzentrale in Mistelbach, welche die Alarmierung der zuständigen Feuerwehr EDV unterstützt vornimmt.

Durch das funkgeschützte Alarmierungssystem des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes wird nun je nach Alarmierungsnotwenigkeit ein gesamter Alarm ( beinhaltet Sirenen, SMS und Personenrufempfänger ) oder ein stiller Alarm ( in diesem Fall ohne Sirene ) bei der Feuerwehr Gänserndorf ausgelöst.

Der stille Alarm wird zusätzlich in eine Tages-Schleife zwischen 06:00 und 18:00 Uhr und eine Nacht-Schleife zwischen 18:00 - 06:00 Uhr unterteilt.

Das technische Gegenstück im jeweiligen Feuerwehrhaus stellt die MMS90 der Firma Ascom-Autophon dar. Dieses Gerät setzt das Alarmierungssignal der Bezirksalarmzentrale in die lokale Alarmierung der Sirenen und der aktuellen 75 Personenrufempfänger um. Dadurch werden die Feuerwehrmitglieder zu ihren Einsätzen gerufen.

Die Alarmierung der Zukunft wird aber digital abgewickelt. Im ersten Schritt wird es noch heuer im Jahr 2012 möglich sein, mittels neuem digitalen Hochleistungsalarmierungsnetz des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes die freiwilligen Feuerwehren zu ihren Einsätzen zu rufen. Aus diesem Grund beschafft die Feuerwehr Gänserndorf im Jahr 2012 zu Testzwecken vier Stück der dazu notwendigen digitalen Personenrufempfänger um eingehend zu prüfen, welcher der angebotenen Gerätetypen, den Anforderungen der Feuerwehr Gänserndorf am besten entspricht. Die Umstellung der Sirenen auf eine digitale Alarmierungsart wird in einem zweiten späteren Schritt erfolgen, um zukünftig die komplette Feuerwehr Alarmierung auf digitale Beine zu stellen.

Technisch realisiert wurde diese moderne digitale Alarmierung mittels des Satelliten Eurobird. Das Alarmierungssignal wird erst vom Dach des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes in Tulln ( Funkrufzentrale ) mittels Satelliten-Uplink zum Satellit und von dort wieder zurück zu den sogenannten Basisstationen ( Alarmumsetzer ) gesendet, die wiederum den Alarm lokal und synchron im 2m-Band aussenden. Aus Redundanzgründen existiert in der Schweiz ein zweiter Satelliten-Uplink. Sollte einer der in Niederösterreich, Burgenland und Wien vorhandenen Basisstationen ausfallen, übernimmt die Nachbarstation die Alarmierung da diese überlappend aufgebaut wurden.

Sollte aber aus technischen oder Gründen der Witterung diese Option bei einer Basisstation nicht einwandfrei funktionieren, kann bis diese Station repariert ist, auch vorübergehend und rasch eine mobile Paging-Unit auf einem Personenkraftwagen Anhänger in Stellung gebracht werden.

Zusammenfassend ist das Netz, das schon seit dem Jahr 2005 für Rettungsdienste verwendet wird, eine ausgiebig erprobte und damit auch zukunftsträchtige Lösung für die Niederösterreichischen Feuerwehren.

Einen weiteren Vorteil besteht aber auch darin, das nebst der Niederösterreichischen Feuerwehren auch andere Einsatzorganisationen wie der Rettungsdienst, die Bergrettung, die Wasserrettung, die Berufsfeuerwehr Wien etc. übergreifend dieses digitale Netz nutzen können.

Verantwortlicher/Team

Leiter des Sachgebietes Nachrichtendienst LM Binder Johannes

Funkgeräteausstattung in der Feuerwehr Gänserndorf

Die Feuerwehr Gänserndorf verfügt in allen ihren Fahrzeugen über fix eingebaute analoge Fahrzeugfunkgeräte mit einer Sendeleistung von 10 Watt im 4 Meter Band des Funknetzes des niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes.

Unsere Tanklöschfahrzeuge sind außerdem mit zusätzlichen Kopfhörern im Pumpenraum und bei der Drehleiter und dem Lastfahrzeug mit Lautsprechern im Außenbereich versehen.

Aktuell befinden sich momentan 12 Stück Handfunkgeräte im Bestand die überwiegend mit einem Explosionsschutz ausgestattet sind und eine Sendeleistung von 2 Watt aufweisen. Drei dieser Handfunkgeräte sind mit einer Ex-Schutz Hörsprechgarnitur ausgestattet die eine komplikationslose Kommunikation mit unserem Atemschutzgeräteträgern erlaubt.

Die Übertragung erfolgt hier mittels Schädeldecken-Mikrophon. Zwei weitere Garnituren sind mit Schwanenhalsmikrophon-Hörsprechgarnituren ausgerüstet, die für den Einsatzleiter und den Drehleitermaschinisten Verwendung finden.

In den letzten beiden Jahren wurden auch stark in den zukunftsträchtigen digitalen Tetra Funk investiert und dazu 3 Handfunkgeräte, ein Fahrzeugfunkgerät im Kommandofahrzeug und eine Fixstation in unserer Einsatzzentrale angeschafft.

Somit verfügt das Kommandofahrzeug wie auch die Einsatzzentrale der Feuerwehr Gänserndorf bereits über eine umfangreiche analoge und auch digitale Funkausstattung.

Das Kommando der Feuerwehr Gänserndorf ist ständig bemüht, die nachrichtentechnische Funkausrüstung zu erweitern bzw. zu verbessern. So wird in den nächsten Jahren die Anschaffung von digitalen Funkgeräten einen wesentlichen Punkt im Budget des Nachrichtensachbearbeiters sein.

Die Nachrichten und Kommunikationstechnik in der Feuerwehr Gänserndorf

Funk in den niederösterreichischen Feuerwehren

Unter Funk versteht man heute grundsätzlich die Nutzbarmachung von elektromagnetischen Funkwellen zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung. Diese Kommunikation ist speziell für Einsatzorganisationen  wie zum Beispiel die Feuerwehr außerordentlich wichtig. Gilt es doch bei Einsätzen die Verbindung zwischen den einzelnen Feuerwehrfahrzeugen, den Atemschutztrupps, dem Einsatzleiter usw. sicher und rasch herzustellen.

Funk in der niederösterreichischen Feuerwehr hat bereits eine lange Tradition und reicht bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Die noch heute eingesetzte analoge Funktechnik startete Ende der 70er Jahre und fand in jeder Feuerwehr in Niederösterreich ihren Einzug.

Die Ausrüstung mit Funkgeräten war damals wie auch heute eine kostspielige Angelegenheit und es dauerte viele Jahre um den aktuellen Stand zu erreichen. Seine Einführung kann aber als Quantensprung bezeichnet werden, da damit die interne Kommunikation kostenlos und Großteils problemlos bewältigt werden kann. Die größten Schwächen des durchaus bewährten analogen Funknetzes liegen jedoch in seiner begrenzten Reichweite und dem Umstand, das Kommunikation zu anderen Organisationen technisch nicht immer möglich ist.

Die Wartung und auch Reparaturen der in der Feuerwehr verwendeten Nachrichtentechnik obliegt dem in jeder freiwilligen Feuerwehr tätigen Nachrichtensachbearbeiter. dazu gehören regelmäßige Funktionskontrollen, Prüfung der Akkus bei Handfunkgeräten und dem umfangreichen Zubehör das es zu den jeweiligen Funkgeräten gibt.

Zusätzlich zu den technischen Aufgaben dokumentiert er seine Tätigkeiten und unterstützt bzw. berät das Kommando bei Anschaffungen die in seinen Kompetenzbereich fallen. Auch die Verwaltung und Wartung / Reparatur der zur Alarmierung verwendeten Personenrufempfänger ( Pager ) fallen in sein umfangreiches Betätigungsfeld.

In der Ausbildung führt er die Funkausbildung in der Feuerwehr durch und hält sich selbst durch ständige Weiterbildung auf dem neuesten Stand seines Sachgebietes. Innerhalb der Feuerwehr Gänserndorf ist er ein Fachcharge, welcher für das Funktionieren, der ihm anvertrauten nachrichtentechnischen Geräte, zuständig und verantwortlich ist.

Um seine Aufgaben erfüllen zu können, steht ihm im Feuerwehrhaus Gänserndorf eine Funkwerkstätte mit gut sortiertem Werkzeug, Messgeräten und Ersatzteillager zur Verfügung.

Niederösterreichisches Funkleistungsabzeichen

Der Bewerb um das Funkleistungsabzeichen in der niederösterreichischen Feuerwehr hat bereits eine sehr lange Tradition.

Bereits Ender der 70er Jahre wurde begonnen diesen Bewerb zu etablieren der den Feuerwehrfunkern die Möglichkeit bot, ihr Wissen und ihren Ausbildungsstand unter Beweis zu stellen.

Ursprünglich wurde das Funkleistungsabzeichen in drei Stufen Bronze, Silber und Gold notwendig. Man konnte also erst nach mindestens 4 Jahren die Goldene Spange in Händen halten. In der Feuerwehr Gänserndorf besitzen 12 Mitglieder das Funkleistungsabzeichen in Gold der alten Art.

Mittlerweile wurde der Bewerb aber reformiert und dadurch mehr praxisorientiert.

So genügt nun ein einziger ( digitaler ) Bewerb um das begehrte Funkleistungsabzeichen zu erringen.

Folgende Disziplinen sind für diesen interessanten Bewerb in der Landesfeuerwehrschule zu absolvieren:

  • Erstellen und Absetzen einer Alarmierung sowie Überprüfung der Funksirenensteuerung
  • Verfassen und Absetzen von Funkgesprächen
  • Lotsendienst
  • Arbeiten in der Einsatzleitung
  • Einsatzsofortmeldungen
  • Fragen aus dem Funkwesen

Die Vorbereitung der Teilnehmer zum Funkleistungsabzeichen erfolgt durch erfahrene Ausbilder im Bezirk.

Bereits 5 Mitglieder der Feuerwehr Gänserndorf haben das Funkleistungsabzeichen der neuen Art errungen.